Warum ein professioneller Gassi-Service unverzichtbar ist - und welche Risiken unqualifizierte Anbieter bergen

Veröffentlicht am 14. August 2025 um 06:41

Den eigenen Hund in fremde Hände zu geben, ist Vertrauenssache. Wer sich für einen Gassi-Service entscheidet, will sicher sein, dass der Hund gut, sicher und fachgerecht betreut wird. Leider tummeln sich auf Plattformen wie eBay-Kleinanzeigen oder in Social-Media-Gruppen viele selbst ernannte "Hundesitter", die keine Ausbildung mitbringen.

Ein professioneller Gassi-Service ist dagegen nicht nur "jemand, der Hunde mag" - er ist eine sachkundige Person, die weiß, was sie tut.

 

-Hunde lieben reicht nicht - man muss sie auch verstehen-

 

Das zeichnet einen professionellen Gassi-Service aus

1. Fachkunde über Hundeverhalten: Hunde kommunizieren über Körpersprache, Mimik, Lautäußerungen und Bewegungen. Eine sachkundige Person erkennt Anspannung, Stress, oder Überforderung.

2. Kenntnis der Hundekommunikation: Schwanzwedeln ist nicht immer Freude, Knurren nicht immer Aggression. Wer Hundesprache versteht, sorgt für Sicherheit und ein entspanntes Miteinander unterwegs.

3. Individuelle Betreuung: Jeder Hund ist anders - Alter, Kondition, Charakter und Tagesform bestimmen, wie schnell gelaufen wird, welche Strecke passt und ob Pausen nötig sind.

4. Berücksichtigung der Rasseeigenschaften: Jagdhunde, Hütehunde, Begleithunde - jede Gruppe hat typische Verhaltensweisen und Bedürfnisse. Fachkenntnis verhindert Überforderung oder falsche Auslastung.

5. Sicheres Handling in allen Situationen: Von plötzlichen Hundebegegnungen, über Wildsichtungen bis zu Verkehrssituationen - ein Profi bleibt ruhig, trifft sichere Entscheidungen und schützt Hund und Umwelt.

6. Gesundheit im Blick: Änderungen im Verhalten oder in der Bewegungsweise werden erkannt und dem Halter mitgeteilt 

7. Rechtliche und versicherungstechnische Absicherung: Ein seriöser Anbieter arbeitet mit Gewerbeanmeldung, Haftpflichtversicherung und mit Sachkundenachweis.

 

Die Risiken bei unqualifizierten Anbietern (z.B. aus eBay-Kleinanzeigen)

- Keine professionelle Erfahrung: Hundeverhalten wird falsch gedeutet, Probleme können eskalieren 

- Fehlendes Gefahrenbewusstsein: Giftköder, freilaufende Hunde, Straßenverkehr werden unterschätzt

- Scheinbares Fachwissen ohne Grundlage: Manche unqualifizierte Gassi-Geher wenden Techniken oder „Tipps" an, die sie irgendwo aufgeschnappt haben oder „schon immer so gemacht" haben. Sie halten diese Methoden für fachlich richtig, obwohl sie veraltet, wissenschaftlich widerlegt oder sogar tierschutzrelevant problematisch sind. Ohne fundierte Ausbildung fehlt die Fähigkeit, zwischen Mythos und geprüftem Fachwissen zu unterscheiden - mit dem Risiko, dass der Hund durch falsches Handeln körperlich oder psychisch Schaden nimmt.

- Ungeeignete Ausrüstung: falsche Leinen, Halsbänder oder keine Sicherheitsvorkehrungen bei ängstlichen Hunden

- Überforderung durch Gruppenspaziergänge: zu viele Hunde gleichzeitig, keine Kontrolle

- Unbewusstes Verstärken von unerwünschtem Verhalten: durch falsche Reaktionen oder fehlendes Fachwissen werden problematische Verhaltensweisen (z.B. Aggression, Anspringen oder Leinepöbeln) unabsichtlich noch belohnt oder gefestigt

- keine Individuelle Anpassung: alle Hunde bekommen das gleiche Tempo und dieselbe Route, egal ob jung, alt, gesundheitlich eingeschränkt oder hochaktiv

Weitere Risiken bei unqualifizierten Anbietern

- Falsche Einschätzung der Hundepersönlichkeit: der Hund wird entweder überfordert oder unterfordert, weil Temperament und Charakter nicht erkannt werden

- Ungeeignete Trainingsmethoden: Leinenrucke, Strafen oder falsches Timing bei Belohnungen

- Förderung ungesunder Fixierungen: z.B. bei sogenannten "Balljunkies" - durch ständiges unkontrolliertes Ballwerfen wird das Stresslevel des Hundes dauerhaft hochgehalten, anstatt für Ausgeglichenheit zu sorgen

 

Warum das wichtig ist

Ein Spaziergang ist für den Hund nicht nur Auslauf. Er ist:

- Abenteuer: neue Gerüche, Eindrücke und Geländeformen entdecken

- Sozialkontakt: Begegnungen mit anderen Hunden, Menschen und Umweltreizen

- Training: Impulskontrolle, Grundgehorsam etc.

- Entspannung: Stress abbauen, in Ruhe schnüffeln, natürliche Verhaltensweisen ausleben

- Lernerfahrung: Situationen meistern, Sicherheit gewinnen

- Mentale Auslastung: Nasenarbeit, Suchspiele, abwechslungsreiche Routen

- Bindungsarbeit: Beziehung zwischen Hund und Begleitperson stärken

- Gesundheitspflege: Muskulatur erhalten, Kreislauf anregen, Übergewicht vorbeugen

 

In den richtigen Händen wird jeder Spaziergang zu einer wertvollen Einheit für Körper, Geist und Seele. In unqualifizierten Händen kann er dagegen zur Quelle von Stress, Überforderung oder sogar Gefahr werden!

-Ein Leben lang Hunde gehabt zu haben, macht noch keinen Profi -

MEIN FAZIT

Ein Spaziergang ist für Hunde weit mehr als nur „Gassi gehen" - er ist ein zentraler Bestandteil ihres Wohlbefindens, ihrer Entwicklung und ihrer Ausgeglichenheit. Deshalb gehört er in kompetente, sachkundige Hände. Wer seinen Hund einem professionellen Gassi-Service anvertraut, investiert nicht nur in Sicherheit, sondern auch in artgerechte Auslastung, positive Lernerfahrungen und langfristige Lebensqualität. Billigangebote ohne Fachwissen mögen auf den ersten Blick verlockend wirken, doch die Risiken für Hund und Halter sind hoch - und die Folgen oft stressig oder sogar gefährlich. Qualität, Erfahrung und Sachkunde sind hier keine Kür, sondern Pflicht.